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Neben dem Platz

Beim Kinderfußball, aber auch in allen anderen Altersbereichen, spielen neben den sportlichen Themen auch viele andere Aspekte eine sehr wichtige Rolle, um ein positives Vereinsleben für alle Beteiligten zu organisieren.

Auf dieser Seite gibt es Ideen, Tipps und Anregungen, wie man sich als Verein mit vielen Kleinigkeiten „neben dem Platz“ weiterentwickeln kann. Rituale für das wöchentliche Training, positive Elternarbeit, Angebote für Menschen mit Handicap, die Zusammenarbeit im Dorf/Stadtteil oder Quartier zum Beispiel zwischen KiTa, Schule und Verein, aber auch Themen wie Kinderschutz und wichtige Versicherungsfragen. All das trägt dazu bei, dass es am Ende auch „auf dem Platz“ Spaß macht und die Rahmenbedingungen für gelungene Kinderfußball-Angebote gelegt werden können – immer vom Kind aus gedacht.

Bei den ganz Kleinen sind feste Rituale wichtig. Begrüßung und Trainingsbeginn sollten deshalb immer nach dem gleichen Muster ablaufen. Wir empfehlen die ersten fünf bis zehn Minuten als reine „Frei-Spiel-Zeit“ zu deklarieren, um den Kindern die Möglichkeit zu geben in „Ruhe“ anzukommen und sich frei und kreativ zu bewegen. Dazu braucht es keine Übungen oder Abläufe, sondern nur Bälle und ein freies Feld. Danach sind die Kinder wesentlich aufnahmefähiger.
Anschließend trifft man sich an einem festgelegten Ort an welchem die Begrüßung stattfindet. Danach kann das eigentliche Training beginnen. Hilfreich können folgende Orte und Rituale sein:

  • Akustische Signale – zum Beispiel: Drei Mal Pfeifen = Treffpunkt für alle an Ort x (vor allem zu Beginn und am Ende des Trainings hilfreich)
  • Festgelegte Orte – zum Beispiel: Jacken-, Bälle-, Trinkflaschenparkplatz (bspw. drei Reifen)
  • Begrüßungs- und Verabschiedungs-Rituale (Abklatschen/Fuß-Gruß, Zusammenkommen, Kreis machen, unterschiedliche Landessprachen nutzen)
  • Geburtstags-Rituale – zum Beispiel: wenn ein Kind/Trainer Geburtstag hat, wird gemeinsam gesungen und das Geburtstags-Kind darf sich eine Spielform aussuchen
  • Eltern-Ritual – zum Beispiel: bei einem Trainings-Termin pro Monat treffen sich die Eltern im Clubheim zum Kaffee trinken, einmal pro Quartal gibt es ein Familien-Training bei dem die Familien der Kinder aktiv beim Training mitmachen
  • Ideen der Kinder einbinden

Beim Kinder-Fußballtraining gibt es verschiedene Akteure, an die verschiedene Erwartungen geknüpft sind. Es lohnt sich, sich darüber Gedanken zu machen und diese klar zu benennen, sie bei einem Elternabend auch gemeinsam zu besprechen, Ideen von Eltern aufzunehmen. Wir konzentrieren uns im Folgenden auf folgende Akteure: Kinder, Kinder-Trainer und Eltern.

Kinder

  • dürfen Kinder sein.
  • dürfen sich frei entfalten.
  • dürfen Fehler machen, um daraus zu lernen.
  • sollen mutig spielen.
  • sind fair und respektvoll gegenüber Mitspielern, Gegenspielern, Schiedsrichtern, Trainer*innen, Eltern, weiteren Menschen im Umfeld des Vereins.
  • versuchen in jedes Training und zu jedem Spiel zu kommen.
  • sagen bei Verhinderungen aus wichtigen Gründen dem/der Trainer*in immer rechtzeitig persönlich ab. 

Kinder-Trainer*in

  • bringen Erfahrung im Umgang mit Kindern und Jugendlichen mit.
  • schaffen Begeisterung, unterstützen positiv und loben.
  • lassen die Kinder frei spielen.
  • unterstützen die Kinder beim „Lernen“.
  • schaffen für alle Kinder Erfolgserlebnisse.
  • vermitteln einfache Regeln.
  • haben ein offenes Ohr für alle Kinder.
  • denken vom Kind aus.
  • vermeiden lange Wartezeiten.
  • sorgen dafür, dass jedes Kind immer einen Ball hat.
  • sorgen dafür, dass das Training immer in kleinen Spielfeldern gestaltet wird und jedes Kind so viel Ballzeit hat wie möglich.
  • gestalten Aufgaben einfach.
  • üben spielerisch und verpacken Übungen und Spielformen in Geschichten.
  • denken sportartenübergreifend.
  • sind Spaßmacher und Mitspieler.
  • sind Tröster und Streitschlichter.
  • sind Erzieher, Mensch und Freund.
  • sind Förderer jedes einzelnen Kindes.
  • sind Vorbild in jeder Situation.
  • haben einen klaren Ablauf für das Training (Beginn, Ende: Gemeinsames Ritual).
  • gehen verantwortungsvoll mit ihrer wichtigen Aufgabe um.
  • versuchen dafür zu sorgen, dass jedes Kind eine 100%-ige Trainingsbeteiligung hat, dokumentieren diese und informieren die Kinder immer wieder über den aktuellen Stand (gute Möglichkeit, um Trainingsfleiß zu loben).
  • geben ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis beim Verein ab.
  • geben den Ehrenkodex des Badischen Sportbunds beim Verein unterschrieben ab.
  • wissen, dass die Entwicklung jedes einzelnen Kindes wichtiger ist als das Ergebnis von Wettkämpfen.
  • binden Eltern ein (z.B. Familien-Training: 1-2 Mal pro Saison werden alle Familien-Mitglieder der Kinder zu einem gemeinsamen Spiele-Nachmittag auf dem Platz eingeladen).
  • versuchen sich regelmäßig fortzubilden.

Eltern

  • unterstützen ihre Kinder.
  • versuchen dafür zu sorgen, dass ihr Kind eine 100%-ige Trainingsbeteiligung hat.
  • lassen ihre Kinder frei spielen.
  • halten Abstand zu den Spielfeldern bei Training und Spiel.
  • leben den Fair-Play-Gedanken vor.
  • nehmen am Vereinsleben teil:
  • Mitarbeit/Kuchenspende bei Jugendturnieren
  • Mitarbeit beim Platz-Aufbau
  • Fahrdienst bei Auswärtsspielen
  • Trikots waschen
  • unterstützen das Trainerteam.
  • loben ihre Kinder.
  • wissen, dass Erlebnis vor Ergebnis steht.
  • feuern die eigene Mannschaft an.
  • respektieren Gegner, Trainer*innen-/Schiedsrichterentscheidungen.
  • nehmen an Familien-Trainings teil.
  • nehmen an Elternabenden teil.

Die Straßenspielkultur ist aus dem Tagesverlauf der Kinder teilweise verschwunden. Durch die steigende Verstädterung und den zunehmenden Medienkonsum gehören Fertigkeiten wie Prellen, Fangen, Werfen, Passen und Schießen nicht mehr zur Alltagsmotorik und sind somit nicht mehr auf eine selbstverständliche Weise in unsere Lebenswelt eingebunden (siehe auch hier: https://ballschule.de/).
Um in unseren Vereinen aber wieder kreative Kinder vorzufinden, welche selbst Lösungen auf und neben dem Platz finden, sollte versucht werden, diesen wieder mehr Eigenverantwortung (bspw. Bewegungs-Hausaufgaben) und freie Spielzeit zu geben. Über allen Zielen im Training sollte ohnehin der Spaß der Kinder am Spielen stehen. Kinder-Trainer*innen sollten Kinder dazu anregen, in ihrer Freizeit auf den Bolzplatz zu gehen.

Weitere Ideen und Informationen:

Täglich werden Kinder auf unseren Fußballplätzen trainiert. Die Jugendtrainer*innen und Ehrenamtlichen in den Vereinen bringen dabei großes Engagement und Einsatz ein, investieren viel Zeit und leisten vorbildliche Arbeit. Trotzdem kann das Thema sexualisierte Gewalt in den Vereinen auftreten. Daher ist es wichtig, dass die Vereine sich mit dem Thema Kinderschutz im Fußball auseinandersetzen, denn wir, die den Fußball organisieren, tragen Verantwortung. Kinderschutz gehört zu den grundlegenden Anforderungen, denen jeder Verein gerecht werden muss. Darüber hinaus ist der gelebte Schutz von Kindern vor sexualisierter Gewalt ein Qualitätsmerkmal für jeden Verein. Bei der Umsetzung dieser sensiblen Thematik möchten wir Sie unterstützen.
Alle Informationen zum Thema Kinderschutz findet ihr unter folgendem Link: https://sbfv.de/kinderschutz
Podcast mit SC Freiburg Profi Nicolas Höfler zu diesem Thema: https://www.swr.de/sport/fussball/sc-freiburg/sc-freiburg-nicolas-hoefler-und-sein-kampf-gegen-sexualisierte-gewalt-100.html
 

Die Aufsichtspflicht umfasst die persönliche Pflicht, die ein/eine Trainer*in/Übungsleiter*in im Rahmen seiner ehrenamtlichen Tätigkeit eingeht, für die Vermeidung von Schäden Sorge zu tragen.

Für viele besteht beim Thema Aufsichtspflicht oftmals eine gewisse Unsicherheit, was gefordert, erlaubt oder verboten ist. Durch die Zusammenfassung "Aufsichtspflicht - das Wichtigste in aller Kürze" und die Broschüre "Wie soll ich mich verhalten?" des Badischen Sportbundes werden Vereinen und Trainer*innen diese Unsicherheiten genommen.

Broschüre - Wie soll ich mich Verhalten

Der Landesjugendring Baden-Württemberg (LJR BW) ist die Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände auf Landesebene und der Stadt- und Kreisjugendringe in Baden-Württemberg. In seiner Broschüre "Arbeitshilfe - Recht haben" werden vor allem die rechtlichen Aspekte von Themen wie Aufsichtspflicht, Kindeswohlgefährdung oder Jugendschutz erläutert.

Das Thema Torsicherung ist bzw. sollte in allen Vereinen ein wichtiges Thema sein. Der DFB hat hierfür ein Dokument mit allen relevanten Informationen zusammengestellt.

Allen Mitgliedsvereinen des SBFV bietet die ARAG Sportversicherung Schutz und Sicherheit über die Sportversicherung des Badischen Sportbunds Freiburg. Darüber hinaus bieten sie auch sportspezifische Zusatzversicherungen für den Vereinsbetrieb an. Weitere Informationen und die Ansprechpartner findet ihr hier.

Schule und Verein: gemeinsam am Ball! – Von einer Kooperation zwischen Verein und Schule/Kindergarten können beide Seiten vielfältig profitieren. Wichtig ist, dass im Sinne einer ersten Kontaktaufnahme Schulen und Vereine aufeinander zugehen – egal, wer dabei die Initiative ergreift. Für Vereine bietet es die große Möglichkeit sich auch außerhalb der "täglichen Vereinsarbeit" im Dorf oder der Stadt zu engagieren und zudem neue Mitglieder/Spieler für die Jugendmannschaften zu gewinnen. 
Was dabei zu beachten ist und welche Möglichkeiten einer Kooperation bestehen haben wir euch in der folgenden Präsentation zusammengestellt.

Der Sepp-Herberger-Tag – ein Fußballfest für Grundschulen und Fußballvereine (SHT) ist eine gemeinsame Veranstaltung von Grundschule und Verein und eignet sich ideal, um eine Kooperation zu starten oder zu festigen. Alle Informationen dazu sind in der entsprechenden Broschüre erklärt.